Hier sind wir also: in der lange angekündigten Welt der neuen Werte. In der Welt der mannigfachen Währungssysteme. In der Welt der Zahlen, Datenmassen, Superlativen, Kryptowährungen. Mehr, mehr, mehr. Zu viel, zu viel, zu viel. Alles vermessen. Vom Weltall bis zum IQ.
Mich wundert es seit Langem, was man hier eigentlich am Besten machen sollte, wenn man nicht in Quantitäten hineingeboren wurde, sondern in das pure Dasein. Schaltet man dann einfach ab? Sollte man besser trinken, viel konsumieren, banalisieren, sich permanent stressen, um möglichst das eigene Dasein zu vergessen? – Und damit die Tatsache zu übersehen, dass man kein Freund von Zahlen ist?
So sehr ich darauf vertraut habe, dass das Internet und die sozialen Medien anderen Werten unterliegen werden, so sehr habe ich mich geirrt.
Alles geht kalkuliert vor sich, alles wird gründlich geplant. Follower, Kommentare, Likes & Shares werden gezählt. Kein Content ist mehr zufällig. Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Alle sind nunmehr ganz strategisch bei der Sache. Bloggen mehr, schreiben mehr, investieren mehr, teilen mehr. Mehr, mehr mehr. Ich sehe kaum noch Menschen hinter all den Zahlen.
Aber ich bezweifle, dass wer kalkuliert vorgeht, Neues entdeckt. Ohne darin geforscht zu haben, so glaube ich, dass mir die Geschichte Recht gibt.
Irgendwann in längst vergessenen Zeiten, da müssen wir so etwas wie Intuition besessen haben. – Wie sonst hätten wir wagen können?
Oder waren es nur Vereinzelte, Abgedriftete, die etwas wagten?
Wo sind diese Menschen heute? Wer sind diese Menschen?
Wenn nur alle, die in dieser Welt “am Wenigsten” haben, erkennen würden, dass sie Alles haben, einfach nur dadurch, dass sie sind.
DAS wäre eine neue Welt.