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Zahlenmenschen versus neue Welt

Hier sind wir also: in der lange angekündigten Welt der neuen Werte. In der Welt der mannigfachen Währungssysteme. In der Welt der Zahlen, Datenmassen, Superlativen, Kryptowährungen. Mehr, mehr, mehr. Zu viel, zu viel, zu viel.  Alles vermessen. Vom Weltall bis zum IQ. Mich wundert es seit Langem, was man hier eigentlich am Besten machen sollte, wenn man nicht in Quantitäten hineingeboren wurde, sondern in das pure Dasein. Schaltet man dann einfach ab? Sollte man besser trinken, viel konsumieren, banalisieren, sich permanent stressen, um möglichst das eigene Dasein zu vergessen? – Und damit die Tatsache zu übersehen, dass man kein Freund von Zahlen ist? So sehr ich darauf vertraut habe, dass das Internet und die sozialen Medien anderen Werten unterliegen werden, so sehr habe ich mich geirrt. Alles geht kalkuliert vor sich, alles wird gründlich geplant. Follower, Kommentare, Likes & Shares werden gezählt. Kein Content ist mehr zufällig. Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Alle sind nunmehr ganz strategisch bei der Sache. Bloggen mehr, schreiben mehr, investieren mehr, teilen mehr. Mehr, mehr mehr. Ich sehe kaum …

Das geschriebene Wort verliert an Kraft, das Bild gewinnt an Bedeutung.

“VIELLEICHT HAT ES JA AUCH ETWAS GUTES, DASS DAS LESEN IM RAHMEN DER DIGITALEN REVOLUTION IN GEFAHR ZU GERATEN SCHEINT. DENN LESEN IST FÜR UNSER GEHIRN EINE DER UNNATÜRLICHSTEN TÄTIGKEITEN ÜBERHAUPT. (…) LESEN IST VON NATUR AUS NICHT VORGESEHEN GEWESEN, SONDERN VON MENSCHEN ALS KULTURTECHNIK ERFUNDEN WORDEN.” Ernst Pöppel, Hirnforscher, 2009 link

16. SHELL JUGENDSTUDIE

“Vintage Laptop” by Flying House Studios Zitat: “Die Jugend ist onlineAuch das Freizeitverhalten der Jugendlichen unterscheidet sich je nach sozialer Herkunft. Während sich Jugendliche aus privilegierten Elternhäusern verstärkt mit Lesen und kreativen Tätigkeiten befassen und vielfältige soziale Kontakte pflegen, sind Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien vornehmlich mit Computer und Fernsehen beschäftigt. Allen gemeinsam ist jedoch eines: Fast alle Jugendlichen (96 Prozent) haben mittlerweile Zugang zum Internet. Nicht nur die Zahl der Internetnutzer ist damit gestiegen, sondern auch die Zahl der Stunden, die Jugendliche im Netz verbringen: im Schnitt fast 13 Stunden pro Woche.Bei der Art der Nutzung des Internets zeigt sich erneut eine soziale Spaltung – insbesondere bei den männlichen Nutzern. Die Gamer (24 Prozent der Jugendlichen mit Netzzugang) – vor allem jüngere männliche Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien – verbringen ihre Zeit im Netz hauptsächlich mit Computerspielen. Digitale Netzwerker (25 Prozent) – vor allem jüngere weibliche Jugendliche – nutzen vor allem die sozialen Netzwerke (Facebook, StudiVZ). Für Funktions-User (17 Prozent) – eher ältere weibliche Jugendliche – ist das Internet Mittel zum Zweck: Sie gebrauchen …

DER ALLTÄGLICHE WAHNSINN

LILIES DIARY 4. Tag: die Küche. (Foto: Christine Neder) Berlin, 90 Nächte, 90 Internet-Bekanntschaften. Christine Neder, will mit ihrem Projekt “Der alltägliche Wahnsinn” herausfinden, was sich wirklich hinter den Internetprofilen von Menschen auf Facebook, Couchsurfing & Co verbirgt… Sie wird 90 Tage bei Leuten übernachten, die sie über das Internet kennengelernt hat (oder noch kennenlernen wird) und dokumentiert ihre gemachten Erfahrungen auf dem Blog. (heute: Tag 10) Eine Gesellschaftsstudie der Web 2.0-Art. Ein schönes Experiment, das man gespannt verfolgen kann!.