Das Beitragsbild ist von Auguste Renoir.
Ich habe es auf meinen Risographen gelegt und neonpink kopiert. Dann gelbe Punkte darüber.
Man denke dabei an Sommersprossen.
Oder Yayoi Kusama.
Yayoi lebt in einer Psychiatrie und malt Punkte. Bzw. Strukturen. – Muster.
Dann denke man an Stigmata.
An Schandflecken.
Oder an mit in gewissen gesellschaftlichen Verhältnissen auftretenden Geschlechterrollen.
Manchmal leide ich sehr darunter eine Frau zu sein.
Insbesondere an den Tagen, in denen sich mein Körper fortpflanzen will und noch viel mehr an den Tagen seiner Enttäuschung. – Und dann noch an all den Tagen, in denen mir einmal mehr klar wird, wie wenig von Frauen erwartet wird – bzw. wie wenig ihnen zugetraut oder anvertraut wird, bzw. welch ein großer Mangel an gesellschaftlich verinnerlichter Wertschätzung für all die weiblichen Fähigkeiten und Potentiale herrscht. Eine um sich greifende Ablehnung von Sensibilität – ein Trauerspiel. – Und wie sehr diese Haltungen auf die Frauen (und auch Männer!) abfärben: ich könnte bisweilen darunter verzweifeln.
Aber ich habe keine Lust.
Ich habe keine Lust zu verzweifeln. Ich habe auch keine Lust auf Female Empowering. (Es sollte auch besser heißen: World Empowering!) Ich will das alles gar nicht sehen. Ich will das alles gar nicht hören. Ich will einfach nur das machen, was jeder Mensch in der Lage ist zu tun und zu sein: ein Mensch. Ein lebendiger Mensch mit allen Sinnen. Als Frau.
Ich gründe mich zurzeit aus der Selbständigkeit in ein neues Kapitel und es ist nicht leicht. Mit all meinen “professionellen” Unternehmungen und Aktionen der letzten Jahre habe ich noch nicht ansatzweise das Potential ausgeschöpft, das in mir steckt. Ich habe noch nicht einmal angefangen zu zeigen, was ich kann. – Zumindest kommt es mir so vor.
Daher wurschtel ich hier weiter in Stille lieblich weiblich vor mich hin und nehme jede Hürde und jede Welle – jeden Sonnenstrahl auch! – und freue mich des Lebens und der Liebe.
Und das nächste mal traue ich mich – mit LAUNSCH.
Eure Annanass
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