Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kreativität

“CITÉ PAR PROJETS”

“Cité par projets”  (…)>>In einer “Cité par projets” muss man dem Zugang zu “Grösse” alles opfern, was der Verfügbarkeit im Weg stehen könnte. Wer “Grösse” zeigt, lehnt Projekte ab, die ein ganzes Leben dauern (Eine Berufung, einen Beruf, eine Ehe, etc.). Er is mobil. Nichts darf sein Fortbewegen unterbrechen. Er ist ein Nomade. Die Forderung nach Leichtigkeit setzt das Ablehnen von Stabilität, Verwurzelung, Bindung an Personen und Dinge voraus. Dem Besitz zieht er das vor, was den Zugang zur Freude an Dingen ermöglicht, etwa das Mietverhältnis. Aus denselben Gründen lehnt er auch institutionelle Verantwortung ab, die seine Mobilität beeinträchtigen könnte, weil er der Sicherheit die Autonomie vorzieht. Er is auch leicht, “leger” (nonchalant, füge ich hinzu), in dem Sinne, dass er sich vom Gewicht seiner eigenen Leidenschaften und Werte befreit hat. Er hat keine “Werte”, an die er für immer gebunden wäre, es sei denn die Toleranz aller Werte. Der “leichte” Mensch kann sich deswegen nicht mehr verwurzeln, weil die einzige ihm verbliebene sichere Instanz das Dasein in einer komplexen, beweglichen und unsicheren Welt ist. …

Der kreative Imperativ

“Die Figur des Künstlers/der Künstlerin scheint die erfolgreiche Kombination einer unbegrenzten Bandbreite von Ideen, einer Kreativität auf Abruf und einer gescheiten Selbstvermarktung zu verkörpern, die heute von allen verlangt wird.”Marion von Osten, veröffentlich in Goethe-Institut e. V., Online-Redaktion*click*Komisch finde ich hier, dass die ganze Sache mal wieder total missverständlich dargestellt wird: “Und dieser Mythos vom unerkannten, erfolglosen aber talentierten und missverstandenen Künstler (oder einer ebensolchen Künstlerin) ist nicht gerade leicht in den Manager-Diskurs zu integrieren.”Soll heissen: Künstler >< Nicht-Künstler.Was ist an dieser Stelle mit der ewigen “Künstler gegen Designer und Designer gegen Künstler”-Diskussion? Ich glaube kaum, dass jeder, der sich zur Kreativen Klasse zählt, sich auch als Künstler bezeichnen würde. So schwarz-weiß ist das Ganze nämlich sicherlich nicht…